Hoch oben auf 700 M.ü.M. befindet sich mein Wanderimker-Standort im Luzerner Seetal. Eine prächtige Aussicht ist meinen Bienen dort garantiert. Ob sie diese so schätzen wie ich, weiss ich nicht.
Der Sommer 2024 ist wettertechnisch sehr durchzogen. Auf ein oder zwei, drei Tage Sonnenschein folgten bislang meistens wieder längere Regenphasen. Nicht gerade ideale Voraussetzungen für ein gutes Bienenjahr. Aber die fleissigen Helferinnen lassen sich nicht beeindrucken und tragen trotzdem fleissig Honignektar ein. Schon bald wird der Honig geschleudert werden können.
Nun ist zu hoffen, dass der Sommer dann doch irgendwann noch kommt und die Bienen ihre Wintervorräte an Honignektar auffüllen können. Der Honig, welcher nach Mitte Juli eingetragen wird, verbleibt im Volk und wird nicht mehr entnommen. Schlussendlich bin ich überzeugt, dass der eigene Honig für die Bienen nach wie vor das Beste ist, damit Sie später gut und fit über den Winter kommen.
Nachdem ein Teil meiner Bienenvölker am 30. März 2024 in den frühen Morgenstunden an den Wanderimker-Standort gezügelt wurden, fliegen sie sich heute (einen Tag später) bei rund 17 Grad fleissig ein.
Das Trachtangebot besteht derzeit aus blühenden Wiesen mit viel Löwenzahn und bald auch schon von herrlich blühenden Obstbaum-plantagen und den umliegenden Rapsfeldern.
Wenn das Wetterweiterhin so gut mitspielt, darf auf einen reichlichen Honigertrag gehofft werden.
Eine Kontrolle bei den Bienenvölkern Anfang Februar 2024? Ja, das war möglich, weil die Temperatur rund 11° Grad betrug.
Ein Blick in die Völker ist wichtig um zu überprüfen, ob noch genügend Futtervorräte vorhanden sind und wie es den Völkern allgemein geht.
Einzelne Völker waren bereits in Eilage, was soviel bedeutet, dass die Königin bereits Eier gelegt hat und die Ammenbienen somit bereits ein Brutnest zu betreuen haben (wie im Video ersichtlich).
Die Bienen tragen bereits jetzt Pollen (vor allem von Haselnussstauden) ein, um damit die Brut zu versorgen.
Es klingt wie leise prasselnder Regen, manchmal ist es nur als schwaches Vibrieren spürbar: das Trommeln der Bienen. Es entsteht, wenn die Insekten ihr Hinterteil erzittern lassen und auf den Rücken von Artgenossen klettern, um die Vibrationen weiterzugeben.
Natürlich gibt es auch noch andere Töne in einem Bienenvolk zu hören. Beispielsweise das sogenannte "Tüten", wenn eine neue Königin schlüpft oder das Jammern, wenn das Volk weisellos (ohne Königin) ist. Auch ein Bienenschwarm tönt sehr speziell, wenn er ausfliegt.
In diesem kurzen Video ist eines meiner Bienenvölker zu hören. Lautsprecher aufdrehen, zuhören und einfach geniessen.
Die Bienen sind derzeit (Oktober) daran, sich auf die Winterruhe vorzubereiten. Die Völker sind alle aufgefüttert und tragen auch jetzt immer noch ordentlich Pollen und Honignektar ein, damit sie über genügend Vorräte verfügen. Ein Volk braucht für den ganzen Winter in der Regel ca. 18-25 Kg an Vorräten (je nach Grösse des Volkes).
Die Brutnester sind prächtig und gross. Eine wahre Freude, wenn man jetzt eine Kontrolle vornimmt.
Die Varroa-Behandlungen mit Ameisensäure sind abgeschlossen und schon bald werden die Bienen in die sogenannte Wintertraube gehen. Eine letzte Varroa-Behandlung mit Oxalsäure wird dann gegen Ende November/Anfang Dezember notwendig sein, um diesem Schädling Einhalt bieten zu können.
Die Bienenvölker (und auch der Imker) hoffen natürlich jetzt schon auf einen schönen, warmen und sonnigen Frühling 2024.
Pollen (oder Blütenstaub) wird von Samenpflanzen zur geschlechtlichen Fortpflanzung produziert.
Der Mensch verwendet ihn als Nahrungsmittelergänzung und zur Herstellung von kosmetischen Produkten.
Den Bienen dient er als Eiweiss-, Mineralstoff- und Vitaminnahrung. Ohne Pollen könnten die Bienen ihren Nachwuchs nicht grossziehen. Wegen seiner Bedeutung als Nahrung für die Brut wird Pollen auch «Bienenbrot» genannt. Nektar und Honigtau bestehen überwiegend aus Zucker und Wasser; Eiweisse und Aminosäuren sind darin kaum vorhanden.
Den Pollen tragen die Bienen an den Hinterbeinen in sogenannten «Pollenhöschen» in den Stock ein. Was nicht gleich verzehrt wird, wird in Wabenzellen eingelagert.
Bienen, die unter Mangel an Pollen heranwachsen, zeigen eine schwächere Leistung und eine geringere Lebenserwartung. Besonders im Frühjahr brauchen Bienen eine reichhaltige Pollentracht, denn das Volk zieht viel Brut auf und beginnt schnell zu wachsen.
Vermutlich einer der schönsten Momente im Bienenjahr ist dann gekommen, wenn der Honig geerntet werden kann. Das flüssige Gold ist der Lohn für die Arbeit mit den Bienen.
Der Frühling 2023 war zu nass und auch zu kalt. Die Obstbäume haben zwar wunderschön geblüht, aber wegen des nasskalten Wetters konnten die Bienen kaum ausfliegen. Das Bestäuben der Blüten und das Eintragen von Honignektar war den fleissigen Helferinnen verwehrt. Das dürfte sich auch im Ertrag der diesjährigen Obsternte wiederspiegeln.
Nichts desto trotz konnten ein paar Kilo Honig geerntet werden. Der Honig ist vergleichsweise dunkel, aromatischer als normaler Frühlings-/Blütenhonig und auch zähflüssiger, also trockener als sonst.
Hier siehst Du, wie ein Bienenschwarm in eine Schwarmkiste bugsiert wird. Wichtig ist, dass die Königin in die Schwarmkiste kommt, denn dann fliegen alle Bienen selbstständig rein und bilden innert Kürze eine schöne Schwarmtraube.
Der Schwarm kommt in der Kiste für ca. 2 Tage in den kühlen Keller und wird danach in eine neue Bienenbeute "eingeschlagen".
Es ist schon faszinierend, was ein Bienenschwarm bewerkstelligen kann: Auf dem Bild ist zu sehen, was ein Schwarm innerhalb von 3 Tagen an "Wildbau" in der neuen Bienenbehausung neben dem Ausbau der normalen Mittelwände erstellt hat. In den gelblich gefärbten Wabenzellen haben die Bienen bereits Pollen und Honignektar eingetragen.
Damit die Bienen während der Trachtzeit den Honignektar eintragen können, benötigen sie dafür genügend "Lagerplatz". Deshalb werden zu Beginn der Tracht (Blütezeit) die Honigräume aufgesetzt.
Als Honigraum wird in der Imkerei der obere Bereich einer Bienenbeute bezeichnet, in dem die Bienen grössere Mengen an Honig-Vorräten anlegen. Bei meinen Segeberger-Magazin-Beuten sind es die oberen Zargen. Der Honigraum ist nur während der Vegetationszeit aufgesetzt.
Zwischen dem Brutraum (dem unteren Bereich der Beute) und dem Honigraum wird ein Absperrgitter eingelegt. Dieses hat eine Maschenweite, die den normalen Bienen ein Durchschlüpfen ermöglicht, aber der grösseren Königin den Zutritt versperrt. Der Vorteil besteht darin, dass die Königin ihre Eier nicht in die Honigwaben legen kann, sodass beim Schleudern keine Bienenlarven oder Eier mit in den Honig gelangen.
Als Imker/in muss man regelmässig kontrollieren, wie es den Bienen geht. Was regelmässig bedeutet ist unterschiedlich je nach Jahreszeit und Status des Volkes.
Im Frühling und Frühsommer ist eine wöchentliche und sehr gründlich Kontrolle notwendig.
Im Winter reicht ein kurzer Kontrollgang alle drei bis vier Wochen aus.
Wenn bei ein Bienenvolk an einen neuen Standort verstellt wird, findet das "Einfliegen" statt.
Die Spurbienen - die Kundschafterinnen eines Bienenvolks - fliegen aus und erkunden die Umgebung. Sie informieren nach ihrer Rückkehr die anderen Flugbienen über den Beginn der Nektarsekretion einer Trachtquelle.Beim Schwärmen weisen sie den Weg, indem sie immer wieder in der Schwarmwolke nach vorne fliegen und die Richtung angeben. In der Nähe der neuen Behausung fliegen sie voraus und sterzeln am Flugloch, um den anderen Bienen den Weg zu weisen.
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