Eine sehr guter Dok-Film über das Leben der Bienen.
Ich empfehle allen, diesen anzuschauen.
Viel Spass bei der Faszination Bienen!
(Quelle: SRF, Netz Natur mit Andreas Moser)
Der Imker ist das ganze Jahr über aktiv, denn in der Imkerei gibt es immer verschiedene Arbeiten zu erledigen. In den Herbst-/ Wintermonaten stehen vor allem Reinigungs- und Vorbereitungsarbeiten auf dem Programm.
Ab Februar/März (abhängig vom Wetter) stehen regelmässige Kontrollen bei den Völkern an. Insbesondere ist der Futtervorrat zu kontrollieren. Nötigenfalls ist die Zugabe von Futtersirup oder Futterteig notwendig.
Wenn es im Frühling richtig los geht, steht mindestens einmal alle 7 - 10 Tage ein Besuch beim Volk an. Es wird kontrolliert, ob genügend Futter vorhanden ist, Schwarmstimmung herrscht und im Volk alles ordentlich abläuft. Diese Zeit dauert bis ca. Ende Juli, bevor es dann wieder etwas ruhiger wird. Langeweile kommt insbesondere in der intensiven Zeit zwischen Februar/März - Juli/August bestimmt nicht auf.
Das Leben einer Arbeiterin in einem Bienenvolk ist nicht von allzu langer Dauer geprägt – die Sommerbiene bringt es auf etwa 35 Tage, und die Winterbiene kann bis zu neun Monate alt werden.
Tag 1 - 2: Putzbiene (Reinigen der Wabenzellen)
Tag 3 - 12: Versorgung der älteren Maden, produzieren von Gelée Royale für die Königin und die jungen Maden.
Tag 13 - 17: Baubiene (Ausscheiden von Wachsplättchen für den Wabenbau)
Tag 18 - 21: Wächterbiene (Wachtdienst)
Tag 22 - 35 bzw. länger (bei Winterbienen): Flugbiene oder Sammelbiene (auskundschaften und sammeln von Pollen, Honignektar und Wasser)
Nach diesen intensiven Arbeitswochen hat die Biene viele Haare verloren und die Flügel abgenutzt. Sie ist sehr schwach geworden und stirbt.
Honig ist ein von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge erzeugtes und vom Menschen genutztes Lebensmittel aus dem Nektar von Blüten oder den zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukten verschiedener Insekten, dem sogenannten Honigtau.
Honig ist sehr gesund: er enthält entzündungs-hemmende Enzyme, bioaktive Stoffe und Antioxidantien. Die Antioxidantien können sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken und den Blutdruck senken.
Eine Biene sammelt in ihrem kurzen Leben übrigens knapp einen Teelöffel Honig.
Eindrücklich: für 1 kg Honig legen die Bienen 100'000 km zurück. Die Bienen sammeln dafür 3 kg Honignektar, fliegen 100'000 Mal aus und besuchen dafür über 150 Millionen Blüten.
Bienenpollen sind von den Bienen gesammelter Blütenstaub, der vom Bienenvolk zu einem hochwertigen Naturprodukt umgearbeitet wird. Die Pollen sind somit eine wahre Schatzkammer der Natur. Sie sind reich an Eiweiss, enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essentielle Fettsäuren und bakterienfeindliche Stoffe.
Pollen sind die einzige Proteinquelle, die Bienen zur Verfügung haben. Sie benötigen das Makromolekül “Eiweiss”, um ihren Nachwuchs grosszuziehen. Auch die erwachsenen Tiere decken damit ihren Bedarf an Proteinen.
Propolis wird auch Vorstoss, Stopfwachs, Bienenharz, Bienenleim, Bienenkittharz, Kittharz oder Kittwachs genannt. Es ist eine von Bienen hergestellte harzartige Masse mit antibiotischer, antiviraler und antimykotischer Wirkung. Propolis ist ein Gemisch aus vielen unterschiedlichen Stoffen, deren Zusammensetzung stark variieren kann.
Propolis dient den Bienen zum Abdichten von kleinen Öffnungen, Spalten und Ritzen sowie gleichzeitig dazu, in den Stock eingeschleppte oder vorhandene Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen in ihrer Entwicklung zu hemmen oder abzutöten.
Die meisten Honige kristallisieren mit der Zeit, häufig wird dann der Honig hart. Das ist ein vollkommen natürlicher Vorgang, denn der Traubenzucker (Glukose) bildet Kristalle und sorgt so dafür, dass der Honig fest wird.
Es ist übrigens ein gutes Zeichen, wenn Honig kristallisiert, denn dieser Vorgang spricht für eine gute Qualität des Honigs.
Wenn Du den Honig trotzdem lieber flüssig geniessen willst, kannst Du ihn einfach in einem warmen Wasserbad bei max. 40 Grad Celsius wieder verflüssigen. Achte unbedingt darauf, dass die Temperatur nicht höher ist, da sonst die im Honig enthaltenen Enzyme und Nährstoffe zerstört werden.
Ein Bienenvolk braucht pro Tag rund 2,5 dl Wasser. Damit diese Wassermenge in den Stock gelangt, sind 20'000 Flüge der dafür extra bestimmten "Wasserträgerinnen" notwendig.
Eine unglaubliche Leistung.
Genau wie alle anderen Lebewesen sind auch Bienen auf Wasser angewiesen. Ihren eigenen Durst könnten sie theoretisch über den Wassergehalt von Nektar stillen, den sie den ganzen Tag über fleissig sammeln. Aber auch die Brut benötigt Wasser und - ganz wichtig bei heissen Temperaturen - der Bienenstock braucht eine Klimaanlage. Dafür befeuchten die Bienen die Waben mit Wasser und fächern anschließend die Luft mit ihren Flügeln auf. So verdunstet das Wasser und die Temperatur im Bienenstock fällt.
In der passenden Umgebung können Bienen ihren Wasserbedarf an natürlichen Quellen stillen, z.B. an Seen, Bächen, Teichen, Wasserpfützen oder Tau. Auch in städtischen Gebieten werden sie, beispielsweise in Dachrinnen, Regentonnen oder Pools fündig. Während der sommerlichen Hitzeperioden sind zusätzliche Wasserquellen aber oft notwendig. Der/Die Imker/in wird daher, wenn sich in der Nähe der Bienenvölker keine natürlichen Wasserstellen befinden, auf jeden Fall mit Bienentränken eine ausreichende Wasserversorgung der Völker gewährleisten.
Eine Bienentränke kannst Du ohne grossen Aufwand selber bauen und ganz individuell gestalten. Du brauchst dafür nur ein flaches, wetterfestes Gefäss und verschiedene Naturmaterialien wie z.B. Steine, Moos, Äste, Zapfen. Deine ausgewählten Materialien legst Du in das Gefäss, füllst ein wenig Wasser hinein - und fertig ist Deine Bienentränke!
Warum reicht nicht einfach eine leere Schale mit Wasser? Bienen können nicht schwimmen. Damit sie also nicht ertrinken, brauchen sie einen möglichst flachen Zugang zur Wasserquelle, auf dem sie problemlos landen können. Deine Bienentränke darf deshalb nur so weit mit Wasser befüllt werden, dass die darin liegenden Materialien nicht vollständig unter Wasser sind, sondern den Bienen ausreichend Landeplätze zur Verfügung stehen.
Wichtig ist auch die Standortwahl der Bienentränke. Wähle nach Möglichkeit einen sonnigen und windgeschützten Ort aus, idealerweise befinden sich in der Nähe auch verschiedene Nahrungsquellen. Für Imker/innen sind etwa 40-70 m eine gute Entfernung zum Bienenstock. Oft meiden Bienen Wasserquellen zu nah am Volk - aus hygienischen Gründen.
Damit auch möglichst viele Bienen etwas von Deiner Tränke haben, darfst Du nicht vergessen, regelmässig Wasser nachzufüllen.
Die Bienenhaltung unter schweizerischen Bedingungen ist als Hobby anzusehen und ist nicht gewinnorientiert. Geld kann man mit der Hobby-Imkerei also definitiv nicht verdienen.
Imkern ist zudem ein aufwendiges und relativ teures Hobby. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Bienen ist Voraussetzung. Besonders vom Frühjahr bis in den Spätsommer hinein sollte man jede Woche ausreichend Zeit einplanen.
Ein einzelnes Bienenvolk erwirtschaftet betriebswirtschaftlich gesehen einen durch-schnittlichen Umsatz von rund CHF 500 pro Jahr. In schlechten Jahren, wirft ein Bienenvolk vielleicht gar keinen Honigertrag ab, dies gilt es zu bedenken.
Zu Beginn muss neben viel Zeit auch einiges an Geld investiert werden. Allein die Anschaffungskosten für 6 Völker inkl. allem Zubehör betragen rund CHF 7'000.
Zudem sind die gesetzlichen Vorschriften
nicht zu unterschätzen: So gilt es die allgemeinen Pflichten als Tierhalter einzuhalten, alle Bienenstände ordnungsgemäss zu registrieren, baurechtliche Vorgaben zu beachten, Meldungen des Tierverkehrs zu beachten, korrekte Führung einer Bienenstandeskontrolle, Einhaltung der Lebensmittelgesetzgebung sowie die korrekte Anwendung von Tierarzneimittel zu beachten.
Die Bienenkönigin, auch der Weisel oder die Stockmutter genannt, ist das einzige geschlechtsreife weibliche Tier in einem Bienenvolk und kann bis zu 5 Jahre alt werden.
Bienenköniginnen werden herangezogen, wenn sich das Bienenvolk über das Schwärmen teilt, wenn die bisherige Königin gestorben ist oder aus Altersgründen (Pheromonmangel) ersetzt wird; letzteres wird Nachschaffung genannt.
Die Entwicklung erfolgt, wie auch die der Arbeitsbienen, aus befruchteten Eiern. Die jungen Königinnen sind zunächst gewöhnliche Schwestern der Arbeitsbienen und mit diesen bis zu 75 % verwandt. Im Gegensatz zu den Larven der Arbeiterinnen werden Königinnen aber über die gesamte Dauer des Larven-stadiums mit einem von den Ammenbienen in speziellen Kopfdrüsen erzeugten Futtersaft, dem Gelée royale ernährt und in eigenen, senkrecht (statt waagrecht) ausgerichteten Weiselzellen aufgezogen.
Die Entwicklungszeit vom Ei bis zur Königin beträgt lediglich 16 Tage (3 Tage Ei, 5 Tage Larve und 8 Tage Puppe).
Im Vergleich: eine Arbeiterbiene entwickelt sich in 21 Tagen, der Drohn benötigt gar 24 Tage.
Aus unterschiedlichen Gründen, insbesondere zur Altersbestimmung und der schnellen Identifikation im Bienenstock, markieren Imker in der Regel die Königinnen mit einem aufgeklebten, teils auch nummerierten, Opalith-Farbplättchen, Zeichenfarbe oder Zeichenstift auf dem Rückenpanzer des Thoraxsegments.
Die Jahresfarben sind international einheitlich und wiederholen sich alle fünf Jahre in der gleichen Reihenfolge, beginnend mit der Farbe weiss.
(2023: rot - 2024: grün - 2025: blau -
2026: weiss - 2027: gelb)
Die Königin wird markiert, indem sie kurzzeitig aus dem Bienenstock entnommen und in eine Haltevorrichtung eingesperrt wird. Mit einem mit Watte beschichteten Kolben wird der Platz für die Königin verringert, wodurch sie in der schmalen Öffnung, die sich am oberen Ende der Markierungsapparatur befindet, festgehalten wird. So kann der Imker das Insekt beschriften und nach kurzem Trocknungsvorgang wieder in das Volk zurücklassen. Handelsübliche Plättchen enthalten mitunter winzige aufgedruckte Zahlen. Zur Befestigung wird ein ungiftiger Kleber verwendet.
Bei einer lockeren Aufstellungsweise der Völker können sich die Bienen recht gut orientieren. Ist man zu Reihenaufstellung gezwungen, z. B. im Bienenhaus, kann man den Bienen das Auffinden des eigenen Stockes durch Fluglochmarkierungen erleichtern.
Farbige Fluchlochbereiche sollen die Orientierung der zurückkehrenden Sammelbienen verbessern. Hierzu brauchen aber nicht die Beuten direkt angestrichen zu werden. Es genügen auch farbige Bretter unter oder über dem Flugloch oder Fluglochkeile in verschiedenen Farben. Seit 2023 verwende ich diese verschiedenfarbigen Fluglochkeile bei meinen Segeberger-Beuten.
Diese haben auch den Vorteil, dass der Keil über drei Einflugschlitze verfügt, die individuell geöffnet oder verschlossen werden können. Im Winter wird das Flugloch auf eine Höhe von 6mm und 3,7 cm Länge verengt.
Bienen fliegen bevorzugt die Farben blau, weiss und gelb an. Die Farbe rot können sie als solche nicht erkennen – denn Bienen sind rotblind. Verlassen die Bienen ihren Stock, um die Umgebung nach reichhaltigen Trachtenquellen auszukundschaften, sehen sie die roten Blüten lediglich als dunklen Fleck.
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