30.07.2024
Es ist eine zähe Angelegenheit beim Aargauer Honig im Jahre 2024. Die klebrige Masse ist dieses Jahr zu hart und stellt die Imkerinnen und Imker vor grosse Herausforderungen. Ein Experte erklärt, was es mit dem Zementhonig auf sich hat.
Eine spezielle Lausart, die vor allem in Rottannen und Lärchen vorkommt, macht den Imkerinnen und Imkern zurzeit stark zu schaffen. Der Honigtau, welchen die Läuse produzieren, ist das grosse Problem. Dieser enthält nämlich eine spezielle Zuckerverbindung, sodass er bereits in der Wabe kristallisiert und hart wird. Es entsteht der sogenannte Zementhonig. Dieser führt dazu, dass die Imkerinnen und Imker den Honig nicht wie gewöhnlich von den Waben lösen können: «Die Honiggewinnung geschieht, indem wir die Waben schleudern. Wenn man aber Zementhonig in den Waben hat, kann man diesen mit dem normalen Schleuderprozess nicht lösen», erklärt Martin Schwegler, Verbandspräsident der Schweizer Imker.
Die gute Nachricht: Der Zementhonig ist nicht komplett verloren. Die Schlechte: Die Imkerinnen und Imker haben einen massiven Mehraufwand. «Man muss die Waben einschmelzen oder man muss sie wässern und zurück ins Bienenvolk geben. Das bedeutet weniger Honigertrag oder sogar gar keinen. Und wenn es gibt, dann nicht in der üblichen Qualität», führt Schwegler weiter aus.
Vor allem bedeute es aber eines: «Extrem viel mehr Arbeit», hält Schwegler fest. Betroffen vom Zementhonig sind aber nicht nur Aargauer Imkerinnen und Imker: «Wir stellen fest, dass im ganzen deutschsprachigen Raum, also auch in Österreich und Deutschland, dieser Zementhonig stark aufgetreten ist.»
Schuld an dem Schlamassel könnte das feuchte, aber warme Wetter sein, das seien ideale Bedingungen für die verursachenden Läuse. «Fakt ist, dass wir dieses Phänomen, wie wir es jetzt in dieser Ausprägung haben, seit Jahrzehnten nicht mehr hatten», führt er weiter aus.
(Quelle Bericht: Aarauer Zeitung, 30.07.2024 /
Bild: waldtracht.info)
13.07.2024
Im vergangenen Jahrwurden im Aargau mehrere Nester der Asiatischen Hornisse entdeckt – zwei davon in Rheinfelden. Ein Grossteil der Brut war da bereits ausgeflogen, was zur Befürchtung führte, das Fricktal könnte in diesem Jahr ein Hotspot werden. Bisher ist das so nicht eingetroffen: Im laufenden Jahr wurden laut
Thomas Hufschmid bisher zwei Einzelfunde bestätigt, einer in Wiliberg und einer in Böttstein.
Dass es bislang eher ruhig geblieben ist, könnte allerdings auch am Verhalten der Hornissen liegen: Momentan sind sie noch in den kleineren und schwer zu entdeckenden Primärnestern. Diese befinden sich häufig an geschützten Stellen an Gebäudestrukturen – etwa an Vordächern,
Unterständen oder Garagen – sowie in Hecken. Erst im Laufe des Sommers bauen die Völker dann grössere Nester in Baumkronen.
Die Bevölkerung wird weiterhin gebeten, verdächtige Insekten und Nester auf www.asiatischehornisse.ch zu melden.
Imkerinnen und Imker werden ausserdem entsprechend geschult, die Hornisse zu erkennen. Gerade für Honigbienen kann die Asiatische Hornisse eine grosse Gefahr darstellen: Vor allem im August und September greifen sie Honigbienen in unmittelbarer Nähe des Bienen-stocks an, können ganze Völker auslöschen.
(Quelle Bericht: Aarauer Zeitung, 13.07.2024 /
Bild: V. Dietemann)
03.09.2022
Die Bienen und Hummeln sind wieder im Schuss. Die wichtigen Bestäuber erbringen einen grossen Dienst. Verdanken kann es der Menschen damit, wenn er einige wenige Regeln einhält.
Die Temperaturen steigen, die Bienen fliegen und die Gartenliebhaber zieht es in ihre Schrebergärten, zu den Blumenkisten auf den Fenster-simsen oder den Hochbeeten auf dem Balkon. Leider oft bis an die Zähne bewaffnet mit Gift und ausländischem Gewächs. Carlo Ott ist Bienen-züchter, Schwarmfänger, Betriebs- und Zuchtberater – kurz: Experte.
Er erklärt, wie es unseren Bienen geht und was Hobbygärtner tun können, dass der Garten und die Bienen gesund bleiben.
Bienenzucht und Imkerei haben in der Schweiz eine grosse Tradition. Das kleine Land im Herzen Europas zählt rund 19‘500 Imker und 165‘000 Bienenvölker. Das sorgt dafür, dass die Flora und Fauna in der Schweiz so gesund ist. Der jährliche Bestäubungsdienst eines einzelnen Bienenvolkes erbringt einen Wert von rund 1‘300 Franken. Das ist ein jährlicher Ertrag von 241‘500‘000 Franken. Die Schweizer Bienen sind effektiver als so mancher Manager – das auch ohne Boni. «Der Nutzen der Bienen für unser Ökosystem ist aber kaum in Zahlen zu fassen», erklärt Carlo Ott. «Wir können im Laden einen günstigen Honig aus China kaufen. Aber die Bestäubung können wir nicht importieren.» Zusätzlich sei die Qualität von Schweizer Honig nicht mit ausländischem vergleichbar. Viele Schweizer Imkerinnen und Imker haben sich verpflichtet, über das Schweizer Lebensmittelgesetz hinaus die Qualität zu garantieren.
Den Bienenzüchterverein Aargauisches Seetal (BZVAS) gibt es seit 1901. Heute zählt der Verein rund 80 Mitglieder. Sie pflegen rund 580 Völker. Für sie begann im Frühling die schönste Zeit des Jahres. «Den Bienen geht es gut», erklärt Ott. «Vor zwei Jahren hatten wir ein Rekordjahr, das letzte war miserabel und heuer sind wir in der Mitte.» Obschon sich die Gesundheit der Bienen zu erholen scheint, kann man nicht leugnen, dass der Winter 2021 nicht spurlos an den Völkern vorbeiging. Fast jedes fünfte Volk ist eingegangen. Die Bienenzüchter tun alles in ihrer Macht Stehende, um den Fluginsekten zu helfen. Doch was kann der Laie tun? Carlo Ott findet klare Worte: «Man hörte viel in den letzten Jahren. Doch was ein zunehmendes Problem wird, sind die Pflanzen, die den Bienen nichts bringen.» Und die Schweiz ist voll davon: Kirschlorbeer in den Wohnquartieren, Geranien auf Balkonen und Zuchtrosen in den Blumenbeeten. Es gebe genug einheimische Pflanzen, an denen sich die Bienen auch erfreuen könnten, meint er weiter. Zusätzlich erkennt er einen Trend, den er begrüsse, jedoch nur, wenn er richtig umgesetzt werde: Bienenhotels. Bienenhotels werden immer mehr zu beliebten Projekten an Schulen oder in Gemeinden. Wenn diese aber falsch platziert würden, werde das Volk unweigerlich schwach oder eingehen. Ein Bienenhotel oder eine Bienenkiste muss gegen Südosten ausgerichtet sein - wegen der Sonne.» Ebenfalls müssen im Radius von 200 Metern Futterpflanzen stehen.
Um den Bienen und somit dem Ökosystem zu helfen, braucht es gut ausgebildetes Fachpersonal. Dort wurden in den letzten Jahren grosse Schritte gemacht. Ott unterrichtet selbst im Bienenhaus zwischen Egliswil und Ammerswil. «Jeder kann Bienen bei entsprechendem Fachwissen unter Einhaltung der bienenspezifischen Vorschriften und Gesetze halten.» Dieses Jahr habe er 12 Interessierte Kursteilnehmer. Gesamtschweizerisch seien es rund 900 Teilnehmer. Es sei ein intensives Hobby. Das Handwerk lernt man vor Ort, die gesamte Theorie zu Hause. Und gratis sei die Tätigkeit auch nicht. Die Mitgliedschaft im BZVAS kostet jährlich zwar nur 35 Jahre, ein Bienenkasten aber zwischen 400 und 450 Franken. Und trotzdem: «Jeden Rappen wert», versichert Ott.
(Quelle Bericht: Aarauer Nachrichten, 03.09.2022 /
Bild: Aargauer Zeitung)
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